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AutorenbildJannik Batz

Zwischen Prominenz, Luxus und Armut unter den Palmen von Los Angeles

Nach einer etwa 8 Stunden langen Busfahrt, mit Blicken auf riesige Agrarfelder, beeindruckende Bergformationen und das Meer, erreichten wir am frühen Abend meine Haltestelle in Los Angeles. Erschöpft fuhr ich im Anschluss samt Gepäck nach Santa Monica, da sich dort mein Hostel für die kommenden Tage befinden sollte. Nachdem ich meine Sachen ins Zimmer gebracht hatte, machte ich noch einen kleinen Abendspaziergang zum berühmten Santa Monica Pier. Aufgrund der Lage des Hostels direkt am Meer konnte ich bereits nach nur zwei Minuten zu Fuß den Blick auf das Santa Monica Pier, den Strand und einen traumhaften Sonnenuntergang genießen. Ich freute mich, die kommenden Tage dort zu entspannen und einfach mal am Strand zu relaxen.

 

Am ersten Tag in Los Angeles spazierte ich gegen Mittag mit Strandsachen nach Venice Beach, um mir die dortigen Highlights anzuschauen. Meine erste Anlaufstelle war der Boardwalk, welcher viele kleine Geschäfte wie Souvenirläden, Fahrradverleihe und Imbissstände beherbergt. Ebenfalls befindet sich dort der Muscle Beach, mit den wohl bekanntesten Fitnessgeräten der Welt und einige Tennis- und Basketballfelder. Im Anschluss an den Boardwalk lief ich zum Venice Beach Skaterpark, welcher sich direkt auf dem Strand befindet. Einige wenige Skateboarder zeigen dort ihre schweren Tricks und beeindrucken die Menschen, die sich an die Abgrenzung des Skaterparks drücken. Nachdem auch ich dort einige Zeit staunend stand, warf ich dann noch einen Blick zum Roller Skate Dance Plaza. Wie der Name schon verrät, läuft dort laut Musik und verschiedene Leute tanzen dazu mit ihren Rollschuhen. Insgesamt herrschte eine sehr harmonische und fröhliche Stimmung am Venice Beach an diesem Samstagnachmittag. Als ich alles gesehen hatte, lief ich zurück in Richtung Santa Monica und legte mich dort endlich für einige Stunden an den Strand in die Sonne.



Nach einem späten Frühstück schaute ich mir am nächsten Tag das Santa Monica Pier an, welches für seine Fahrgeschäfte wie eine gelbe Achterbahn und ein Riesenrad sehr bekannt und ein beliebtes Motiv auf Postkarten ist. Der hölzerne Steg reicht dabei sehr weit ins Meer hinein, sodass man am Ende des Piers einen Blick weit in die Ferne und auch auf Venice Beach werfen kann. Es gilt ebenfalls als offizielles Ende der Fernstraße Route 66, welche unrsprünglich von Santa Monica einmal quer durchs Land nach Chicago führte und einen großartigen Roadtrip darstellt. Nachdem ich am Pier noch durch ein paar Souvenirläden schaute, an kleinen Imbissständen vorbeikam und durch eine große Arcade-Halle mit verschiedensten Spielautomaten lief, machte ich mich erneut nach Venice Beach auf.


Obwohl ich das Meiste dort bereits am Vortag gesehen hatte, wollte ich mir noch den Teil von Venice Beach anschauen, welcher diesem seinen Namen gibt. Dabei handelt es sich um ein schönes Kanalviertel, welches mit seinen Kanälen und den vielen Brücken Venedig nachempfunden ist. Ein idealer Ort, um gemütlich am Wasser entlang zu spazieren mit einem gutem Blick von den zahlreichen Brücken. Wer allerdings beschließt dort leben zu wollen, muss sehr tief in die Tasche greifen, da die meisten Häuser nicht unter 2 Millionen Euro verkauft werden. Derartige Hauspreise sind in der Stadt jedoch keine Seltenheit und stellen einen krassen Gegensatz zur hohen Obdachlosigkeit dar. Im Anschluss ging ich wieder an den Strand und genoss die Zeit direkt beim Venice Beach nahe des Skaterparks.



Nachdem ich mir am dritten Tag den Flughafen samt eines berühmten Fast-Food-Restaurants der Kette "In-N-Out Burger", direkt an der Start- und Landebahn, angeschaut hatte, verbrachte ich den vierten Tag in Los Angeles wieder am Strand. Dieses Mal war ich jedoch mit Rocio, die ich zuvor kennengelernt hatte, unterwegs. Nach einem leckeren Eis gingen wir in Santa Monica an den Strand. Wie bereits in den letzten Tagen war es auch heute angenehm warm bei strahlend blauem Himmel.


Auch dieser Tag verging wie im Flug und so war die erste Hälfte meines Aufenthaltes in der Stadt vorüber. Am nächsten Tag stand der Umzug in ein Hostel in Hollywood an, welches nahe an vielen Sehenswürdigkeiten liegt. Diesen hatte ich geplant, weil das Stadtgebiet so riesig ist, dass ich von Santa Monica etliche Stunden in Bus und Bahn verbingen müsste, um alle Highlights zu sehen.



Bevor ich am frühen Nachmittag des fünften Tages nach Hollywood startete, schaute ich vorher mit meinem neuseeländischen Zimmerpartner das Europa League Finale. Da sein Vater ursprünglich aus England kommt, ist er ein großer Fan des europäischen Fußballs und freute sich mit mir, dass Frankfurt das Finale gewann. Nach dem Abpiff fuhr ich dann eine Stunde mit der Metro zu meinem neuen Hostel, welches direkt am Walk of Fame lag. Nachdem ich mein Gepäck abgegeben hatte, unternahm ich noch einen längeren Spaziergang über den Walk of Fame. Dabei sah ich unteranderem die Sterne von Donald Duck, Michael Jackson und Neil Patrick Harris. An diesem Abend ging ich zeitig schlafen, da ich für den nächsten Tag große Pläne hatte.



Am frühen Morgen startete ich zu den Universal Studios Hollywood, um pünktlich zur Parköffnung dort zu sein. Da ich mich wirklich beeilte, schaffte ich es, als einer der ersten bereits 5 Minuten vor offizieller Öffnung im Park zu sein. Da ich zuvor gelesen hatte, dass es vorteilhaft ist, gleich zu Beginn ans andere Ende des Parks zu laufen, setzte ich diesen Vorschlag um. Letztendlich stellte sich dies als eine sehr gute Idee heraus, da ich so innerhalb der ersten Stunde fünf Fahrten machen konnte. Für diese hätte man am Nachmittag mehrere Stunden warten müssen. Der Freizeitpark ist auf zwei Ebenen aufgeteilt, welche mit riesigen Rolltreppen auf dem Berghang verbunden sind. Auf der unteren Ebene, welche ich zuerst besuchte, befinden sich drei große Themengebiete. Das wohl Beeindruckenste war der Bereich von Jurassic Park mit einer abenteuerlichen Wildwasserbahn, welche mit dschungelartigen Pflanzen, lebensechten Dinosaurier-Rekonstruktionen und Szenen aus dem Film gestaltet ist.


Im unteren Bereich befindet sich ebenfalls eine beeindruckende 3D-Fahrt über die Transformers-Filmserie. In Dieser fährt man mitten durch einen typischen Kampf aus dem Film und hat aufgrund der Effekte wirklich das Gefühl, schnell durch eine Stadt zu fahren, von einem Hochhaus zu fallen und aufgefangen zu werden sowie direkt neben einer Explosion zu stehen. Die dritte Attraktion im unteren Bereich ist eine Indoorachterbahn, welche im Dunkeln fährt und der Filmreihe The Mummy nachempfunden ist.



Nachdem ich alle Fahrgeschäfte auf der unteren Ebene gefahren bin und diese mit der Zeit immer voller wurde, machte ich mich nach einer Pause auf den Weg zurück zur oberenen Ebene. Dort begann ich mit der bekannten Studio Tour, welche die wohl wichtigste Attraktion des Parks ist. Bei dieser fährt man etwa 50 Minuten in offenen Wägen durch aktuelle und alte Filmsets sowie durch Kulissen und erfährt einige interessante Fakten und Tricks der Filmindustrie. Ein weiterer Teil sind mehrere 3D-Fahrten, bei welchen die Wägen durchgeschüttelt werden und in der Kulisse außenherum beispielsweise ein Erdbeben in einer U-Bahn Station dargestellt wird.



Nachdem die Studio Tour beendet war, ging ich zu dem Bereich der nach der Serie Die Simpsons gestaltet ist. Dort gibt es große Figuren der einzelnen Charaktere sowie Restaurants, die typisches Essen wie einen großen pinken Donut und Getränke wie das Duff Bier anbieten. Ebenfalls befindet sich dort ein weitere 3D-Fahrt durch Springfield, die fiktive Stadt in der die Serie spielt. Mein persönliches Highlight war allerdings die angrenzende Harry Potter Welt. In dieser findet man ein großes Dorf mit Geschäften für Zauberstäbe, Süßigkeiten und Klamotten. Dieses ähnelt dabei der Winkelgasse aus den Filmen und wirkt mit dem Stil der Gebäude und den schneebedeckten Dächern sehr beeindruckend. Wenn man durch diese läuft hat man wirklich das Gefühl mitten in dieser Zauberwelt zu sein und sich gerade fürs neue Schuljahr auszustatten. Als wäre das nicht genug, gibt es noch ein riesiges Hogwarts Schloss, welches oberhalb der Anlage auf einem künstlichen Berg steht. Neben diesen Kulissen sind drei Attraktionen wie eine Achterbahn, die den Flug auf einem Seidenschnabel darstellt sowie eine 3D-Fahrt, bei der man das Gefühl hat, mit Harry, Ron und Hermine durch das Schloss, ein Quidditch-Spiel sowie weitere Abenteuer zu fliegen. Neben diesen Attraktionen gibt es noch Weitere, welche jedoch eher für Kinder geeignet sind. Darunter fallen ein Minions 3D Kino oder ein Abenteuerland mit Karusell. Insgesamt war es ein wirklich gelungener Tag. Trotz des hohen Eintrittspreises kann ich die Universal Studios Hollywood sehr empfehlen.



Nach dem langen und erlebnissreichen Tag zuvor, brauchte ich am nächsten Tag eine Verschnaufpause. Aus diesem Grund traf ich mich am Morgen erneut mit Rocio und wir gingen gemeinsam zu Mel's in Hollywood, um zu frühstücken. Dort findet man ein klassisches Amerikanisches Frühstück in einem Restaurant, welches ein typisches Aussehen hat. Als wir uns einmal durch die Karte gelesen hatten, entschieden wir uns schlussendlich für Pancakes und Waffeln. Im Anschluss fuhr ich zum Farmers Market, welcher zahlreiche kulinarische Angebote hat und bereits seit 1934 besteht. Direkt daneben befindet sich eine moderne Einkaufstraße mit verschiedenen Geschäften und einem großen Buchladen. Nach mehreren Stunden im Markt und einigen Geschäften ging es am frühen Abend ins Hostel, um dort zu kochen.



Für meinen vorletzten Tag in Los Angeles plante ich zum Griffith Observatorium zu fahren, da man von dort aus einen einzigartigen Blick auf das Hollywood Sign und ganz Los Angeles hat. Als ich mit dem Bus ankam und ausstieg, sah ich direkt den Hollywood Schriftzug, welcher nur unweit entfernt auf einem Berg stand. Gegenüber waren die Hochhäuser der Stadt in der Ferne zu sehen. Auch das Griffith Observatorium selbst war sehr interessant, da es Ausstellungen über Planeten und das Universum sowie ein Planetarium hat. Zusammenfassend war der Blick sehenswert, kann aber nicht mit der Aussicht von den Twin Peaks auf San Francisco mithalten.



Am letzten verbleibenden Tag in Los Angles beschloss ich, mir die reiche und luxuriöse Seite der Stadt anzuschauen. Ein guter Anlaufpunkt dafür ist der Rodeo Drive, da an dieser Straße sämtliche Luxusmarken wie Gucci oder Rolex vertreten sind. Beim Spaziergang entlang der Geschäfte fallen einem dort auch viele teure und sportliche Autos auf, die sich vor den Geschäften drängeln. Nachdem ich die Straße einmal entlanggelaufen bin, hatte ich schnell genug von diesem übertriebenen Luxus und Geprotze und ging nach Beverly Hills. Obwohl diese Nachbarschaft genau dafür bekannt ist, war es sehr nett durch den dortigen Beverly Gardens Park zu schledern, in welchem an diesem Nachmittag ein kleiner Markt mit Kunst und Imbissständen aufgebaut war. Allerdings waren die Preise der Nachbarschaft entsprechend hoch und bei vielen Gemälden und Skulpturen fragte ich mich, wer so viel Geld dafür ausgeben soll. Im Anschluss schaute ich mir noch Downtown Los Angeles an, stellte aber schnell fest, dass es dort nicht wirklich viel zu sehen gibt.



Als ich am folgenden Morgen aufwachte, war ich etwas froh zu wissen, dass es weiter nach San Diego geht. Trotz der vielen neuen Bekanntschaften und wunderschönen Orte in Los Angeles war ich an manchen Ecken auch etwas enttäuscht. Generell ist es eine sehenswerte Stadt, welche meiner Meinung nach in den Medien oft falsch dargestellt wird. Das Stadtbild ist nämlich von großer Armut und Obdachlosigkeit geprägt, welche man nur mit den eigenen Augen vor Ort wirklich sieht. Dennoch war es eine gute Entscheidung die Stadt sowie die Universal Studios Hollywood zu besuchen und sich ein eigenes Bild von der Situation dort zu machen. Nach einem späten Frühstück ging es dann in Richtung Bahnhof, da ich am heutigen Tag erneut den Zug nehmen sollte, um nach San Diego zu gelangen.

 

Mehr Bilder aus Santa Monica, den Universal Studios Hollywood sowie allen anderen Orten die ich besucht habe, finden sich in der Bildergalerie.

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